Wenn der Strom ausfällt: Perimeterschutz bei Blackout
Was passiert eigentlich mit dem Perimeterschutz, wenn der Strom ausfällt? Die Abtrennung eines Bereichs vom Stromnetz ist oft an sich schon ein Risiko. Hinzu kommt, dass Eindringlinge die Unterbrechung der Stromversorgung ausnutzen könnten. Wie Sie sich für den Ernstfall wappnen können.
Was passiert eigentlich mit dem Perimeterschutz, wenn der Strom ausfällt? Die Abtrennung eines Bereichs vom Stromnetz ist oft an sich schon ein Risiko. Hinzu kommt, dass Eindringlinge die Unterbrechung der Stromversorgung ausnutzen könnten. Wie Sie sich für den Ernstfall wappnen können.
Strom aus der Steckdose zu bekommen, dass das Licht angeht, wenn wir den Schalter betätigen und wir jederzeit online gehen können, ist selbstverständlich für Menschen, die in Industrienationen wie Deutschland leben. Doch wie abhängig wir davon sind, zeigt sich, wenn dieser Teil der Grundversorgung plötzlich nicht zur Verfügung steht. Ein Sicherheitssystem muss deshalb auf diesen Ernstfall vorbereitet sein.
Für Einbrecher ist die Unterbrechung des Stromnetzes ein probates Mittel, um sich Zugang zu verschaffen. So haben sich beispielsweise die Täter bei der Planung zum Einbruch in das Grüne Gewölbe in Dresden auch von einer früheren Havarie in Berlin leiten lassen. „Ein mehrstündiger Stromausfall im Berliner Stadtteil Köpenick war demnach Inspiration für das Vorgehen. Dort war bei Bauarbeiten ein Kabel beschädigt worden“, berichtet der MDR.
Doch nicht nur Diebesbanden nutzen die Unterbrechung der Stromversorgung für ihre Pläne. Die Auswirkungen aufgrund von Stromausfällen können den Perimeterschutz auf verschiedenen Wegen in Mitleidenschaft ziehen.
Gründe für Stromausfälle
Ein Grund für Stromausfälle liegt beispielsweise in der Netzüberlastung: Wenn zu viele Unternehmen oder Einzelpersonen Strom aus demselben Netz beziehen, kann es zu einer Überlastung des Netzwerks kommen. Auch Wartungsarbeiten bergen ein Risiko, wenn Stromversorger das Netz während dieser Zeit kurzfristig abschalten. Naturkatastrophen wie Stürme, Überschwemmungen oder heftiger Schneefall sind regelmäßig Anlass für Blackouts, wenn Stromleitungen oder Transformatoren beeinträchtigt werden. Weitere Ursachen reichen von Unfällen, die Strommasten oder Leitungen beschädigen bis hin zu technischen Problemen wie defekten Kabeln oder Schaltern.
Auswirkungen auf Sicherheitssysteme
Viele Alarmanlagen sind direkt mit dem Stromnetz verbunden. Deshalb kann ein Stromausfall dazu führen, dass sie nicht mehr funktionieren. Auch Videoüberwachungskameras benötigen Strom, um zuverlässig ihre Aufgabe zu erfüllen. Ein Stromausfall kann dazu führen, dass sie nicht mehr aufzeichnen können und dass das Live-Video auf den Monitoren in der Überwachungszentrale ausgeht.
Elektronische Zutrittskontrollsysteme können ebenfalls vom Stromausfall betroffen sein. Wenn das System nicht mehr funktioniert, kann es schwieriger werden, die Sicherheit auf dem Gelände zu gewährleisten. Bei den meisten elektronischen Türschlössern ist der Zugang zum Gebäude bei einem Stromausfall weiterhin gewährleistet. Je nach Bauart des elektronischen Türschlosses kann es aber zu Einschränkungen kommen. Wenn das Internet ebenfalls ausfällt, lassen sich beispielsweise über Apps gesteuerte Schlösser, die eine Online-Verbindung haben, nicht mehr in vollem Umfang bedienen. Ähnlich gestaltet es sich mit Tastenfeldern für die Pineingabe.
Fällt der Strom aus, dann geht auch das Licht aus. Notfallbeleuchtungen sind in vielen Bereichen deshalb gesetzlich vorgeschrieben, damit Personen das Gebäude oder das Gelände schnell verlassen können. Die Wartung der Batterien in diesen Geräten sollte deshalb im Sicherheitskonzept fest verankert sein.
Gegenmaßnahmen und Vorsorge
Um die Auswirkungen von Stromausfällen zu minimieren, sollten Unternehmen und sicherheitsrelevante Einrichtungen Backup-Generatoren, Batterien oder andere alternative Stromquellen bereitstellen. Ein Muss sind auch Notfallpläne, die sicherstellen, dass wichtige Funktionen und Daten auch während eines Stromausfalls geschützt sind.
In manchen Fällen bietet es sich an, Systeme zu wählen, die bei einem Stromausfall automatisch verriegeln. Auch die manuelle Betätigung von elektronischen Schließsystemen ist eine mögliche Option. Sie werden über Handkurbeln oder Schlösser betätigt, um Tore zu öffnen und zu schließen. Im Notfall müssen Flucht- und Rettungswege allerdings geöffnet sein, um Menschenleben nicht zu gefährden. Eine Möglichkeit besteht beispielsweise darin, USV-Geräte für eine unterbrechungsfreie Stromversorgung zu installieren. Sie stellen im Ernstfall eine Notstromversorgung kritischer Geräte und Installationen bereit. Backup-Generatoren wiederum können auch bei längeren Blackouts wichtige Bereiche mit Strom versorgen. Sie lassen sich so konfigurieren, dass sie Stromausfälle automatisch erkennen und die lokale Stromversorgung starten. Wo es möglich ist, sind allerdings Fotovoltaik-Anlagen mit Batteriespeichern die bessere Wahl. Die Anbieter von Beleuchtungstechnik für den Perimeterschutz, die neben zahlreichen weiteren Experten für Blackouts auf der Perimeter Protection in Nürnberg vertreten sind, bieten auch solarbetriebene Lösungen an. Diese laden sich tagsüber auf, um bei Nacht für Licht zu sorgen. Das gilt auch für Überwachungskameras oder Bewegungsmelder mit entsprechender Solarstromversorgung.
Damit der Betrieb nach dem Stromausfall wieder zügig aufgenommen werden kann und keine Folgeschäden durch Datenverluste entstehen, kann es sinnvoll sein, auf Cloud-basierte Dienste zu setzen. Geschäftsdaten oder Aufzeichnungen von Überwachungskameras sind dann dezentral gespeichert und auch bei lokalen Stromausfällen gesichert.
Ist die Stromversorgung wieder hergestellt, sind Unternehmen und Einrichtungen gut vorbereitet, wenn sie bereits über einen Plan für die Notfallwiederherstellung verfügen, der eine Funktionsprüfung sämtlicher sicherheitsrelevanten Systeme mit einbezieht.